Damit meinen wir nicht die Folgen für die Umwelt oder Plastik in Fischmägen und riesige Müllinseln im Meer. Die sind trauriger Fakt. Die Frage ist: wie ungesund ist es, aus Plastikflaschen zu trinken?
Kommt aus dem Plastik wirklich etwas in mein Getränk?
In jedem Schluck aus einer Plastikflasche sind etliche Chemikalien, Mikroplastik und Stoffe, die deinen Hormonen verdammt ähnlich sind. Da sind sich die Wissenschaftler einig. Weil aus dem Plastik können sich Stoffe lösen, und die hast du dann in deinem Getränk. Manche davon kannst du sogar schmecken. Acetaldehyd zum Beispiel. Das ist der seltsame Geschmack, wenn deine Wasserflasche aus PET zu lange in der Sonne gelegen ist.
Okay, das Acetaldehyd schmeckt zwar ungut, ist aber nicht unbedingt ungesund. Zumindest ist bis jetzt keine schädliche Wirkung bekannt, wenn du nicht zu viel davon in deinen Körper bekommst. Weniger als sechs Milligramm Acetaldehyd in einem Kilogramm Lebensmittel sind kein Problem. Aber wer weiß schon, wie viel wirklich in deinem Getränk ist?
Wie ist das mit Hormonen und den Plastikflaschen?
Da sind sich die Wissenschaftler nicht ganz einig. Sicher ist: In Mineralwasser können Stoffe sein, die unserem Östrogen sehr ähnlich sind. Und die können den Hormonhaushalt schon durcheinanderbringen. Aber ein bisschen etwas von diesen Stoffen ist auch in Wasser, das direkt aus Mineralbrunnen kommt. Daran kann keine Plastikflasche schuld sein.
Der Toxikologe Martin Wagner von der Uni in Trondheim hat allerdings festgestellt: In Plastikflaschen ist viel mehr davon als in Glasflaschen oder natürlichem Wasser. Darum glaubt er, dass PET ein Grund für diese hormonähnlichen Stoffe sein kann. Andere Forscher sehen das anders. „PET enthält weder Hormone noch hormonähnliche Stoffe“, sagt ein Experte der Fraunhofer-Instituts.
Eines ist sicher: im Wasser sind jede Menge Stoffe enthalten. Bis zu 4000 Chemikalien hat Martin Wagner gefunden. Welche davon wie wirken, wissen die Wissenschaftler noch gar nicht.
Mikroplastik im Mineralwasser – gibt es das wirklich?
Dass Mikroplastik unsere Flüsse, Seen und Meere verdreckt, ist ja leider nichts Neues. Aber auch in deinem Mineralwasser ist es ziemlich sicher, wenn du dein Wasser aus einer Plastikflasche trinkst. Das hat eine Untersuchung von verschiedene Marken aus unterschiedlichen Ländern hat ergeben. In mehr als 90 Prozent der Proben war Mikroplastik, im Schnitt 325 Partikel in einem Liter Wasser.
Nicht gerade beruhigend: diese winzigen Plastikteilchen – sie haben höchstens 1mm Durchmesser – waren auch in einigen Wasserproben aus Glasflaschen. Was sie in unserem Körper anrichten, wissen wir noch nicht. Die Forschungen dazu laufen noch. Sicher ist, dass sie unserer Umwelt schaden, und dass Meerestiere daran sterben können.
Es ist übrigens völlig egal, ob das Plastik deiner Flasche dick oder dünn, hart oder weich ist. Und ob es eine Einwegflasche oder eine Recyclingflasche ist. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kaufe deine Getränke in Flaschen aus Edelstahl, Keramik oder wenigstens Glas. Denn diese Materialien geben fast keine Substanzen an den Inhalt ab.