Unter den traditionellen Schweizer Landwirte haben sich die Grünen mit der Trinkwasser-Initiative nicht viele Freunde gemacht. Dennoch hat der Bund reagiert und das Pestizid Chlorothalonil per sofort verboten. Denn sowohl das Pestizid selbst gilt als wahrscheinlich krebserregend als auch die Abbauprodukte.
Trinkwasser-Initiative verstärkt den Druck
Letzten Sommer wurde die Trinkwasser-Initiative abgelehnt. Doch der Bund entschied sich wenigstens, dem viel kritisierte Pestizid die Zulassung zu entziehen – ein Schritt, der in der EU übrigens schon längst erledigt ist. Einer der Gründe: In vielen Gemeinden wurden die erlaubten Grenzwerte im Trinkwasser überschritten; unterschiedliche Wassereinfassungen an diversen Schweizer Bergseen wurden inzwischen vom Netz genommen.
Für Bio-Bauern und Nationalrat Kilian Baumann ist dieser Schritt noch lange nicht genug. Ein Pestizid ist weg, viele weitere Schadstoffe sollen noch folgen. Obwohl der Bund beteuert, dass schon 100 Wirkstoffe überprüft wurden. Denn die Trinkwasser-Initiative will mehr erreichen: Nämlich, dass Gesundheit und Wasserqualität endlich über die Interessen der Agrarindustrie gestellt werden und Landwirte die Subventionen verlieren, wenn sie auf Pestizide und vorbeugende Antibiotika setzen.