Bestimmt hast du auch schon öfter von Nitrat im Trinkwasser gehört. Vor allem junge Eltern werden oft davor gewarnt, da Nitrat für Säuglinge sehr schädlich sind – sie können dadurch zum Beispiel an Blausucht erkranken. Und natürlich dürfen die üblichen Tipps von wohlmeinenden Verwandten nicht fehlen: Zitronensaft soll zum Beispiel beim Kochen Nitrat neutralisieren. Das ist leider absoluter Humbug, denn Nitrat lässt sich nur mit hochwertigen Filteranlagen aus dem Wasser entfernen. Aber was ist Nitrat eigentlich genau? Und wie kommt es überhaupt in unser Wasser? Hier findest du die wichtigsten Faken auf einen Blick.
Was ist Nitrat und warum ist es problematisch?
Nitrat ist ein wasserlösliches Salz aus Stickstoff, das von Natur aus im Boden vorkommt. Es ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen und wird deswegen in den Düngeperioden großzügig auf den Feldern verteilt. Leiter etwas zu großzügig, denn diese enormen Mengen können von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen und verarbeitet werden. Es ist übrigens völlig egal, ob Kuhdung oder Kunstdünger verwendet wird – alle stickstoffhaltigen Dünger verursachen hohe Nitratwerte im Trinkwasser.
Alles, was die Pflanzen nicht aufnehmen können, sammelt sich in der Erde an und wird vom Regen und Schmelzwasser ins Grundwasser gespült. Von dort aus verteilt es sich einerseits in Flüsse und Seen, andererseits über die Wasserwerke in unserem Leitungsnetz. Denn in den meisten Regionen kommt das Trinkwasser nicht aus Quellen, sondern aus dem Grundwasser.
Gesunde erwachsene Menschen sollte mit Nitrat bis zu einem gewissen Grad zurechtkommen. Aber leider bleibt es oft nicht beim Nitrat. In Kombination mit gewissen Darmbakterien entwickeln sich nämlich Nitrit oder Nitrosamine, die Krebs verursachen können. Für Säuglinge ist Nitrat sogar unmittelbar gefährlich. Wenn sie zu viel davon aufnehmen und Nitrit im kleinen Körper entsteht, verändert sich unter Umständen der rote Blutfarbstoff. Das Blut kann nicht mehr genug Sauerstoff transportieren – im schlimmsten Fall kann das Kind daran sterben. Deshalb ist es für frischgebackene Eltern besonders wichtig, ihr Trinkwasser regelmäßig zu testen!
Trinkwasserqualität und Nitrat – passt das zusammen?
Wasserversorger achten natürlich darauf, den Nitratgehalt unter den gesetzlichen Grenzwerten zu halten. Nur: Diese Grenzwerte wurden in den letzten Jahrzehnten permanent erhöht. Was heute als unbedenklich gilt, hättest du in den 80er-Jahren gar nicht trinken dürfen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Grenzwerte damals einfach zu niedrig waren oder ob sie heute einfach viel zu hoch sind.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll, das eigene Trinkwasser auf Nitrat zu testen. Mit unseren kostenlosen Wasser-Teststreifen geht das ganz einfach und du tust damit sogar Gutes. Mach mit bei unserer Aktion und hilf uns, eine Wasserqualitätskarte für ganz Österreich zu erstellen!
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