Bist du bereit für den Sommer?

Bereit für den Sommer?

Sommer und Wasser – das gehört einfach zusammen. Schwimmen, tauchen, segeln, surfen … Nur, wenn es ums Trinken geht, ist Wasser nicht so beliebt, wie es das eigentlich verdient hätte. Da greifen viele von uns lieber zu zuckerhaltigen Limonade oder anderen Getränken.

Wenn dir deine Gesundheit wirklich wichtig ist, solltest du jetzt weiterlesen. Denn nichts kann Wasser ersetzen. Ich verrate dir hier, was mit deinem Körper passiert, wenn du entweder zu wenig, immer nur chemisch aufbereitete Getränke oder sogar verunreinigtes Wasser zu dir nimmst.

Warum ist Wasser so wichtig für uns?

Aber zuallererst die wichtigste Frage. Warum brauchen wir Wasser? Ist nicht genug davon in Kaffee, Tee, Suppe oder anderen Flüssigkeiten drin?

Die Antwort ist einfach: Unser Körper besteht zu ca. 70-90 % aus Wasser. Und unser Gehirn ist ein Bio-Computer, der sogar zu 80-90 % aus Wasser besteht. Wir verlieren aber permanent Flüssigkeit – im Sommer stärker als sonst, weil wir viel Schwitzen und unser Körper die Temperatur nur darüber regeln kann. Umso wichtiger ist es also, dass wir den Verlust regelmäßig ausgleichen.

Und hier kommt der Punkt: Wir verlieren Flüssigkeit und Salze. Keinen Zucker!

Was mit unserem Körper passiert, wenn er nicht genug Wasser bekommt, ist den meisten von uns gar nicht klar. Deshalb fassen wir es hier kurz und bündig zusammen:

  • Bei 3 % Wasserverlust können wir uns nur schwer konzentrieren und verlieren unsere Leistungsfähigkeit.
  • Bei 6 % Wasserverlust treten Schwäche und Erschöpfung ein, wir werden reizbar und fühlen uns wie bei einem Burnout.
  • Bei 10 % Wasserverlust kommt es zu massiver Verwirrtheit, Krämpfen und Störungen beim Gehen.
  • Bei 15 % Wassermangel erreichen wir eine lebensbedrohliche Grenze, es kann zu einem Organversagen kommen.

Jetzt bleibt natürlich noch die Frage, wieviel Wasser du trinken musst, damit es gar nicht soweit kommt. Dafür gibt es eine einfache Formel:

Pro Kilogramm Körpergewicht brauchst du ca. 35 bis 40 ml Wasser pro Tag. Wenn du zum Beispiel 60 kg wiegst, musst du täglich 2,1 Liter Wasser trinken. Und wenn du einen körperlich anstrengenden Job hast, Sport betreibst oder wenn es besonders heiß ist, braucht dein Körper entsprechend mehr.

Wieviel Bedeutung schenkst du deinem Trinkwasser?

Für eine gute Gesundheit brauchst du reines Trinkwasser. Und zwar wirklich reines, nicht das Wasser mit irgendwelchen gesetzlich akzeptierten Schadstoffmengen (die übrigens immer wieder erhöht werden). Wie viele Schadstoffe derzeit in unserem Wasser enthalten sein dürfen, kannst du in der Trinkwasserverordnung nachlesen: https://www.ris.bka.gv.at/

Wie sich diese tolerierten Schadstoffe auswirken, erzähle ich dir demnächst in einem anderen Artikel. Und, was eigentlich die Hauptaufgabe von Wasser ist.

Du hast noch Fragen? Schreib mir einfach eine E-Mail an office@wasser-tester.at, ich werde dir so bald wie möglich antworten!

Christoph Spirek, dein Ansprechpartner für die bestmögliche Wasserqualität!

Mistelbach und Korneuburg: Trinkwasserleitungen werden desinfiziert

Brunnen

Jeder von uns weiß, wie wichtig die Wartung unserer Geräte ist. Natürlich gilt das nicht nur in unseren Wohnungen. Auch unsere Trinkwasseraufbereitung braucht diese Wartung. Im Bezirk Mistelbach und Korneuburg wird das in den nächsten Tagen erledigt.

Das Trinkwasser im Bezirk Mistelbach und Klosterneuburg bekommt diese Woche eine Schutzdesinfektion aus Chlor. Möglicherweise riecht es dann ein bisschen nach Schwimmbad. Aber wie wirkt es sich auf uns aus?

Ist Chlor im Trinkwasser für uns schädlich?

Wenn es eine hohe Dosis ist und wir es über lange Zeit trinken, dann ist es für uns schädlich. Darauf achten unsere Wasserversorger aber sehr genau. Die Bakterien, die sich in den Leitungen befinden schaden uns ebenfalls. Da ist die geringe Menge Chlor besser zu verkraften.

Für Schwangere und Säuglinge gilt das nicht. Sie sollten in dieser Zeit lieber Wasser aus Flaschen oder – noch besser – reines Wasser aus einer Membranfilteranlage trinken. Für den Organismus eines Babys sind die Auswirkungen nämlich noch unklar. Daher wird empfohlen, das Risiko zu vermeiden.

Ist mein Wasser jetzt tatsächlich sicher vor Bakterien?

Nachdem dein Wasserversorger nur für die Qualität bis zu deinem Haus zuständig ist, kommt es auch darauf an, wie regelmäßig die Leitungen und die Wasseraufbereitung bei dir gewartet wird. Wenn du dein eigenes Wasser ebenfalls regelmäßig kontrollierst, bist du auf der sicheren Seite.

Wie sich Keime im Trinkwasser vermehren und was sie in deinem Körper anrichten können, kannst du in diesem Beitrag lesen!

Legionellen & Co – diese Keime im Trinkwasser können gefährlich werden

Keime im Trinkwasser

Immer wieder kommt es zu einer höheren Keimdichte in Wasserleitungen. Besonders kritisch werden Keime im Trinkwasser, wenn ein Gebäude für lange Zeit leer steht und kein Wasseraustausch stattfindet – und das betrifft aktuell alle Firmen, Restaurants und Hotels, die wegen der Corona-Krise geschlossen sind. Welche Keime besonders gefährlich sind, verraten wir euch hier.

Die ganz bösen Jungs unter den Keimen: Legionellen

Legionellen sind Bakterien, die sich im stehenden Wasser (Stagnationswasser) bilden und sich sprunghaft vermehren, wenn die Temperatur über 25°C steigt. Sie fühlen sich bei Temperaturen im Bereich von 30°C bis 50°C besonders wohl und können ihre Population bei Stagnation und ausreichenden Nährstoffverfügbarkeit in der Trinkwasser-Installation alle 4 Stunden verdoppeln.

Seit der Ausgangssperre vom 10.3.2020 stehen in Österreich ca. 70- bis 80% der Gebäude leer. Keime im Trinkwasser finden jetzt in vielen Gebäuden die optimalen Bedingungen vor. Besonders gefährlich ist das Einatmen von bakterienhaltigem Wasser, z. B. in der Dusche. Es zu trinken ist an sich ungefährlich, allerdings nur mit einem stabilen Immunsystem. Für ältere Menschen, Babys oder Kranke besteht höchste Gefahr!

Legionellen können viele Symptome auslösen: Eine Sommergrippe mit Unwohlsein (Pontiacfieber), Kopf- und Muskelschmerzen, eine schwere Form der Lungenentzündung (Fieber oft über 40°C) und Schüttelfrost.

Wichtige Info: Wenn deine Wasserleitungen von Legionellen betroffen sind, ist das Entleeren strengestens verboten!

Pseudomonas aeruginosa

Pseudomonas sind weit verbreitete, stäbchenförmige Bakterien, die besonders in feuchten Biotopen vorkommen. Sie sind besonders anpassungsfähig, begnügen sich mit geringen Nährstoffen und vermehren sich rasant bei Temperaturen zwischen 5 und 45 °C. Das bedeutet, dass sie sowohl in Kalt- als auch in Warmwasser-Installationen zu finden sind. Am öftesten besiedeln sie Entnahmearmaturen und Siphone (Geruchsverschlüsse).

Am häufigsten verursachen Pseudomonas Wund- und Harnwegsinfekte, dazu kommen Lungenentzündungen und Infektionen von Neugeborenen. Besonders kritisch: Sie sind gegen viele Antibiotika resistent.

 Wo vermehren sich Keime im Trinkwasser besonders gut und schnell?

1. Totleitungen: Das sind Auslässe, die nur selten oder nie verwendet werden und in denen das Wasser steht.

2. Zu viele Auslässe: Oft werden viel mehr Auslässe installiert, als dann tatsächlich verwendet werden. So entstehen wiederum Totleitungen.

3. Erwärmung von Kaltwasser: Kaltwasserleitungen kreuzen zum Beispiel Warmwasserleitungen, Heizungsleitungen oder Fußbodenheizungen. Dadurch wird das Kaltwasser erwärmt und die Keime können sich leichter vermehren.

4. Bakterienbildung im Warmwasserspeicher: Wenn zu wenig Warmwasser verwendet wird, kühlt das Warmwasser im Warmwasserboiler ab und führt zu einer explosionsartigen Bakterienbildung.

5. Ein ganz großes Problem sind auch die alten Bleileitungen ab dem Wasserzähler in den Gebäuden, da der Biofilm die Bleileitungen noch dichthält und die stark inkrustieren verzinkten Stahlrohre. Und meist das vergessene Rückschlagventil nach dem Wasserzähler (ÖNORM fachgerecht).

Was kann ich gegen Keime im Trinkwasser tun?

Wichtig ist der regelmäßige Wasseraustausch. Sprich: Alle Wasserhähne mehrmals täglich aufdrehen. Und wenn ein Gebäude für längere Zeit leer steht, bitte unbedingt die Tipps aus unserem letzten Beitrag befolgen!

Wie sich die Corona-Krise auf unser Wasser auswirkt

Wasserleitungen

Es ist bei allen angekommen. Wir haben eine große Herausforderung vor uns. Maßnahmen wurden getroffen, Betriebe stehen still. Aber was bedeutet das für unser Trinkwasser?

Die gute Nachricht zuerst: Das Corona-Virus kann nicht über das Trinkwasser übertragen werden. Wir müssen also nicht auf unser kühles Nass verzichten.

Es gibt aber auch ein Problem. Damit wir das Virus nicht so schnell verbreiten, sind viele Gebäude geschlossen: Hotels, Schulen, Kindergärten. Durch diese Vorkehrungen kann unser Trinkwasser stark belastet werden. Denn wenn Wasser in den Leitungen steht, vermehren sich Legionellen und andere Keime. Es muss daher ein regelmäßiger Austausch stattfinden. Das wird aber in den nächsten Tagen nicht passieren.

So können sich Betriebe vor Legionellen und anderen Keimen schützen

Wenn der Betrieb länger als 3 Tage geschlossen ist, müssen die Betreiber davor und danach folgendes tun:

  • Die Heizungen und Boiler abschalten.
  • Dann das Wasser lange kalt laufen lassen, damit die Rohre schnell kühl werden.
  • Dabei die Zirkulationspumpe anlassen.

So wird alles durchgespült. Je kühler das Wasser, desto weniger vermehren sich Keime. Wenn unser gewohntes Leben weiter geht, dann werden die Rohre noch einmal durchgespült.

Nach spätestens 7 Tagen

Das Wasser mindestens 5 Minuten laufen lassen. Dazu müssen im ganzen Gebäude verteilt ein paar Hähne gleichzeitig aufgedreht werden. Zuerst bei der Kaltwasserleitung, dann bei der Warmwasserleitung.

Nach maximal 4 Wochen

Jetzt muss schon das gesamte Wasser ausgetauscht werden. Dafür müssen alle Hähne gleichzeitig einige Zeit laufen. Und das wieder sowohl bei der Kaltwasser- als auch bei der Warmwasserleitung.

Von einer längeren Dauer gehen wir derzeit nicht aus. Wir recherchieren noch ob es dazu gesetzliche Bestimmungen gibt und halten euch auf dem Laufenden.

Wenn der Kaffee bitter schmeckt, kann das auch am Wasser liegen!

Wenn der Kaffee bitter schmeckt - wasser-tester.at

Manchmal ist es wie verhext: Du verwendest dieselben Bohnen wie immer, die Mahlung ist ok und trotzdem ist der Kaffee bitter. Bevor du jetzt alle möglichen Sorten ausprobierst, checke vorher deine Wasserqualität!

Der Geschmack hängt nämlich nicht nur von Sorte, Mahlung oder Röstung ab. Auch der Härtegrad und der PH-Wert deines Wassers sind für die Entfaltung der Aromen wichtig. Und auch Nitrat und andere gelöste Stoffe beeinflussen Aussehen, Geruch und Geschmack – und das, obwohl sie selbst eigentlich geschmacksneutral sind.

Besonders offensichtlich wird es, wenn du dir eine Tasse Schwarztee machst (am besten in einem Glas, nicht in einer Tasse). Die Farbe ist trüb und an der Oberfläche bildet sich Schaum, der auch nach dem Trinken länger am Rand haften bleibt. Mit reinem Wasser ist der Tee klar und hat eine wunderschöne, bernsteinähnliche Färbung.

Schmeckt dein Kaffee bitter, seifig oder sauer?

Ist das Wasser zu kalkhaltig, schmeckt dein Kaffee seifig oder fad. Zu viel Kalk macht das Wasser basisch und damit werden die Fruchtnote und die Kaffeesäure neutralisiert. Deshalb der unangenehme Geschmack. So gut kann die Sorte gar nicht sein, um das zu verhindern.

Dazu kommt, dass der Kalk deinem Kaffeevollautomaten schadet. Wasserdruck und Temperatur sind enorm wichtig für einen guten Kaffee. Sie entscheiden, ob der Kaffee bitter schmeckt – eine dicke Kalkschicht im Tank und in den Leitungen beeinträchtigt die Qualität. Abgesehen davon wird deine Maschine nicht allzu lange leben, wenn du sie nicht oft genug entkalkst.

Tipp: Wenn du dir einen neuen Kaffeevollautomaten kaufst, solltest du dir den durchlesen. Schäden, die durch Kalk entstanden sind, werden nämlich nicht durch die Garantie abgedeckt. Bei sehr hartem Wasser musst du also durchaus alle paar Wochen entkalken!

Durch die Kalkschicht sind Wasserdruck und Temperatur nicht mehr im optimalen Bereich. Wenn nun das Wasser nicht heiß genug ist und außerdem zu langsam durchrinnt, nimmt es zu viele Säuren und Bitterstoffe mit.

Zu wenig Kalk im Wasser? Auch das macht den Kaffee bitter

Wenn der Kalkgehalt aber zu niedrig ist, wird der Kaffee sauer. Dadurch entsteht ein PH-Wert, der die Säure noch stärker macht. Das kann sogar so weit gehen, dass die Milch im Kaffee gerinnt, obwohl sie noch völlig in Ordnung ist. Der Kaffee selbst schmeckt dann bitter und sauer und dein Magen verträgt ihn auch schlechter.

Dieses Risiko gibt es bei unseren Wasserhärten aber nicht wirklich. Wir haben eher das gegenteilige Problem, nämlich viel zu viel Kalk im Trinkwasser.

Geschmacklose Stoffe

Was den Geschmack von deinem Kaffee nicht verändert sind diverse Schadstoffe, die sonst noch in deinem Trinkwasser sein können. Schwermetalle, Medikamente Rückstände und Mikroplastik haben keinen Eigengeschmack, viele schaden aber deinem Körper.

Wenn dein Kaffee bitter schmeckt, solltest du dir zuerst Wasser-Teststreifen besorgen. Wir senden sie dir gerne gratis zu – einfach das Kontaktformular ausfüllen, absenden und fertig!

Vorzeigestadt Klosterneuburg setzt auf Naturfilter gegen Kalk

Klosterneuburg setzt auf Naturfilteranlage - Wasser-Tester.at

Du kennst sicher lästige weiße Flecken auf dem Wasserhahn. Magnesium, Kalzium und andere Mineralien werden aus dem Kalkstein in unser Grundwasser gespült und landen dann in unserem Trinkwasser, auf Armaturen, Heizstäben usw. Klosterneuburg sagt dem Kalk jetzt den Kampf an – mit einer Naturfilteranlage.

Zu viel Kalk schadet deinen Haushaltsgeräten. Der Stromverbrauch steigt und die Geräte werden schneller kaputt. Außerdem brauchst du mehr Wasch- und Putzmittel. Für unser Grundwasser sind diese Zusätze im Abwasser, milde ausgedrückt, auch nicht optimal.

Naturfilteranlage reduziert Kalk umweltfreundlich

Die Stadt Klosterneuburg möchte daran jetzt etwas ändern. Mit einer Naturfilteranlage soll der Kalkgehalt reduziert werden. Das Wasser wird durch Membrantechnologie enthärtet, also ganz ohne chemische Hilfsmittel. Als Vorbild gilt Brunnfeld Wienerherberg, wo es schon seit 2019 funktioniert: Die Wasserhärte wurde in vier Monaten deutlich gesenkt.

Denn damit steigt nicht nur die Lebensqualität, es schont auch unsere Umwelt. Du brauchst weniger Waschmittel und auf Kalkschutz kannst du komplett verzichten. Deine Geräte bleiben dir länger erhalten, den Entkalker kannst du im Supermarktregal lassen. Dadurch produzierst du weniger Müll. Dein Installateur ist der einzige, der nicht davon profitiert. Denn er hat in Zukunft seltener bei dir zu tun.

Reicht eine Naturfilteranlage wirklich aus?

Wenn es um Kalk geht, dann ja. Aber wie sieht es mit dem Rest aus? Gibt es da nur Mineralien oder finden wir deutlich mehr schädliche Bestandteile? Brauchen wir vielleicht schon einen Beipackzettel?

Unser Wasser wird regelmäßig kontrolliert. Die Grenze der Stoffe, die enthalten sein dürfen, werden aber immer wieder erhöht. Und für viele Schadstoffe gibt es bis heute keine Grenzwerte. Schwer- und Leichtmetalle, Mikroplastik, Nitrate, Medikamentenrückstände und Hormone sind einige der Schadstoffe, die unser Wasser heute enthält. Ist das noch dann immer noch gesund?

Du wirst dich vermutlich gerade fragen, was alles in deinem Trinkwasser zu finden ist. Bei uns bekommst du kostenlose Wasser-Teststreifen per Post zugeschickt. Einfach hier anfordern, fertig!

Schweiz: Pestizid Chlorothalonil wurde nun doch verboten

News-Beitrag von Wassertester Christoph Spirek

Unter den traditionellen Schweizer Landwirte haben sich die Grünen mit der Trinkwasser-Initiative nicht viele Freunde gemacht. Dennoch hat der Bund reagiert und das Pestizid Chlorothalonil per sofort verboten. Denn sowohl das Pestizid selbst gilt als wahrscheinlich krebserregend als auch die Abbauprodukte.

Trinkwasser-Initiative verstärkt den Druck

Letzten Sommer wurde die Trinkwasser-Initiative abgelehnt. Doch der Bund entschied sich wenigstens, dem viel kritisierte Pestizid die Zulassung zu entziehen – ein Schritt, der in der EU übrigens schon längst erledigt ist. Einer der Gründe: In vielen Gemeinden wurden die erlaubten Grenzwerte im Trinkwasser überschritten; unterschiedliche Wassereinfassungen an diversen Schweizer Bergseen wurden inzwischen vom Netz genommen.

Für Bio-Bauern und Nationalrat Kilian Baumann ist dieser Schritt noch lange nicht genug. Ein Pestizid ist weg, viele weitere Schadstoffe sollen noch folgen. Obwohl der Bund beteuert, dass schon 100 Wirkstoffe überprüft wurden. Denn die Trinkwasser-Initiative will mehr erreichen: Nämlich, dass Gesundheit und Wasserqualität endlich über die Interessen der Agrarindustrie gestellt werden und Landwirte die Subventionen verlieren, wenn sie auf Pestizide und vorbeugende Antibiotika setzen.

Nitrat: Wie kommt es ins Trinkwasser und warum ist es so gefährlich?

Nitrat im Trinkwasser - Wassertester Christoph Spirek

Bestimmt hast du auch schon öfter von Nitrat im Trinkwasser gehört. Vor allem junge Eltern werden oft davor gewarnt, da Nitrat für Säuglinge sehr schädlich sind – sie können dadurch zum Beispiel an Blausucht erkranken. Und natürlich dürfen die üblichen Tipps von wohlmeinenden Verwandten nicht fehlen: Zitronensaft soll zum Beispiel beim Kochen Nitrat neutralisieren. Das ist leider absoluter Humbug, denn Nitrat lässt sich nur mit hochwertigen Filteranlagen aus dem Wasser entfernen. Aber was ist Nitrat eigentlich genau? Und wie kommt es überhaupt in unser Wasser? Hier findest du die wichtigsten Faken auf einen Blick.

Was ist Nitrat und warum ist es problematisch?

Nitrat ist ein wasserlösliches Salz aus Stickstoff, das von Natur aus im Boden vorkommt. Es ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen und wird deswegen in den Düngeperioden großzügig auf den Feldern verteilt. Leiter etwas zu großzügig, denn diese enormen Mengen können von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen und verarbeitet werden. Es ist übrigens völlig egal, ob Kuhdung oder Kunstdünger verwendet wird – alle stickstoffhaltigen Dünger verursachen hohe Nitratwerte im Trinkwasser.

Alles, was die Pflanzen nicht aufnehmen können, sammelt sich in der Erde an und wird vom Regen und Schmelzwasser ins Grundwasser gespült. Von dort aus verteilt es sich einerseits in Flüsse und Seen, andererseits über die Wasserwerke in unserem Leitungsnetz. Denn in den meisten Regionen kommt das Trinkwasser nicht aus Quellen, sondern aus dem Grundwasser.

Gesunde erwachsene Menschen sollte mit Nitrat bis zu einem gewissen Grad zurechtkommen. Aber leider bleibt es oft nicht beim Nitrat. In Kombination mit gewissen Darmbakterien entwickeln sich nämlich Nitrit oder Nitrosamine, die Krebs verursachen können. Für Säuglinge ist Nitrat sogar unmittelbar gefährlich. Wenn sie zu viel davon aufnehmen und Nitrit im kleinen Körper entsteht, verändert sich unter Umständen der rote Blutfarbstoff. Das Blut kann nicht mehr genug Sauerstoff transportieren – im schlimmsten Fall kann das Kind daran sterben. Deshalb ist es für frischgebackene Eltern besonders wichtig, ihr Trinkwasser regelmäßig zu testen!

Trinkwasserqualität und Nitrat – passt das zusammen?

Wasserversorger achten natürlich darauf, den Nitratgehalt unter den gesetzlichen Grenzwerten zu halten. Nur: Diese Grenzwerte wurden in den letzten Jahrzehnten permanent erhöht. Was heute als unbedenklich gilt, hättest du in den 80er-Jahren gar nicht trinken dürfen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Grenzwerte damals einfach zu niedrig waren oder ob sie heute einfach viel zu hoch sind.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, das eigene Trinkwasser auf Nitrat zu testen. Mit unseren kostenlosen Wasser-Teststreifen geht das ganz einfach und du tust damit sogar Gutes. Mach mit bei unserer Aktion und hilf uns, eine Wasserqualitätskarte für ganz Österreich zu erstellen!

Hier erfährst du mehr darüber!

 

Wie ungesund sind Plastikflaschen eigentlich wirklich?

Wie gefährlich sind Plastikflaschen? News-Beitrag von Wassertester Christoph Spirek

Damit meinen wir nicht die Folgen für die Umwelt oder Plastik in Fischmägen und riesige Müllinseln im Meer. Die sind trauriger Fakt. Die Frage ist: wie ungesund ist es, aus Plastikflaschen zu trinken?

Kommt aus dem Plastik wirklich etwas in mein Getränk?

In jedem Schluck aus einer Plastikflasche sind etliche Chemikalien, Mikroplastik und Stoffe, die deinen Hormonen verdammt ähnlich sind. Da sind sich die Wissenschaftler einig. Weil aus dem Plastik können sich Stoffe lösen, und die hast du dann in deinem Getränk. Manche davon kannst du sogar schmecken. Acetaldehyd zum Beispiel. Das ist der seltsame Geschmack, wenn deine Wasserflasche aus PET zu lange in der Sonne gelegen ist.

Okay, das Acetaldehyd schmeckt zwar ungut, ist aber nicht unbedingt ungesund. Zumindest ist bis jetzt keine schädliche Wirkung bekannt, wenn du nicht zu viel davon in deinen Körper bekommst. Weniger als sechs Milligramm Acetaldehyd in einem Kilogramm Lebensmittel sind kein Problem. Aber wer weiß schon, wie viel wirklich in deinem Getränk ist?

Wie ist das mit Hormonen und den Plastikflaschen?

Da sind sich die Wissenschaftler nicht ganz einig. Sicher ist: In Mineralwasser können Stoffe sein, die unserem Östrogen sehr ähnlich sind. Und die können den Hormonhaushalt schon durcheinanderbringen. Aber ein bisschen etwas von diesen Stoffen ist auch in Wasser, das direkt aus Mineralbrunnen kommt. Daran kann keine Plastikflasche schuld sein.

Der Toxikologe Martin Wagner von der Uni in Trondheim hat allerdings festgestellt: In Plastikflaschen ist viel mehr davon als in Glasflaschen oder natürlichem Wasser. Darum glaubt er, dass PET ein Grund für diese hormonähnlichen Stoffe sein kann. Andere Forscher sehen das anders. „PET enthält weder Hormone noch hormonähnliche Stoffe“, sagt ein Experte der Fraunhofer-Instituts.

Eines ist sicher: im Wasser sind jede Menge Stoffe enthalten. Bis zu 4000 Chemikalien hat Martin Wagner gefunden. Welche davon wie wirken, wissen die Wissenschaftler noch gar nicht.

Mikroplastik im Mineralwasser – gibt es das wirklich?

Dass Mikroplastik unsere Flüsse, Seen und Meere verdreckt, ist ja leider nichts Neues. Aber auch in deinem Mineralwasser ist es ziemlich sicher, wenn du dein Wasser aus einer Plastikflasche trinkst. Das hat eine Untersuchung von verschiedene Marken aus unterschiedlichen Ländern hat ergeben. In mehr als 90 Prozent der Proben war Mikroplastik, im Schnitt 325 Partikel in einem Liter Wasser.

Nicht gerade beruhigend: diese winzigen Plastikteilchen – sie haben höchstens 1mm Durchmesser – waren auch in einigen Wasserproben aus Glasflaschen. Was sie in unserem Körper anrichten, wissen wir noch nicht. Die Forschungen dazu laufen noch. Sicher ist, dass sie unserer Umwelt schaden, und dass Meerestiere daran sterben können.

Es ist übrigens völlig egal, ob das Plastik deiner Flasche dick oder dünn, hart oder weich ist. Und ob es eine Einwegflasche oder eine Recyclingflasche ist. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kaufe deine Getränke in Flaschen aus Edelstahl, Keramik oder wenigstens Glas. Denn diese Materialien geben fast keine Substanzen an den Inhalt ab.